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Letzte Änderung: 18.06.2003


Ein paar interessante Sterne

Was sind 'interessante Sterne'?

Natürlich ist eine solche Auswahl sagenhaft subjektiv und von drei Dingen abhängig:
  • Dem/der Auswählenden,
  • den Dingen, die anhand der Sterne gezeigt werden sollen und
  • nichts anderem.
Mir ist es wichtig, ein paar Sterne der verschiedenen gezeigten Klassen und Entwicklungsstadien zu zeigen, die der geneigte Beobachter auch ohne allzugroße Schwierigkeiten und maximal mit einem Feldstecher am Himmel wiederfinden kann. Naturgemäß sind hier Nachbarn der Sonne bevorzugt.

Im Einzelnen hätten wir hier:
Latürnich gibt´s noch viel, viel mehr - wenn Zeit ist, werd ich noch ein paar hinzufügen :-)

Sirius - der 'Hundsstern'

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Einer der absoluten Stars am Winterhimmel ist Sirius - der (außer der Sonne natürlich) hellste Stern am Erdhimmel. Angeblich kann das Licht dieses Sterns an dunklen Orten und bei Abwesenheit des Mondes sogar Schatten erzeugen!

Die Helligkeit des Sterns sowie seine über Deutschland nie besonders hohe Stellung über dem Horizont führt dazu, daß Sirius meist ein starkes Funkeln zeigt - seine Farbe wechselt ständig, was zu Verwechslungen mit Flugzeugen oder gar UFOs führt.

Mit nur 8,6 Lichtjahren Entfernung ist der Sirius wirklich einer der nächsten Nachbarn unserer Sonne; demzufolge hat er auch einen Eintrag im Katalog von Gliese (Heidelberger Astronom, der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Katalog der Sterne in weniger als 20 Parsec Entfernung zusammentrug).

Der Name 'Hundsstern' hat wohl verschiedene Ursprünge; ersteinmal ist er der hellste Stern im Sternbild 'großer Hund', welches als der Hund zu Füßen des Jägers Orion dargestellt wird. Diese Namensquelle (das Sternbild) ist wohl sehr alt - die Ägypter personifizierten Sirius als Anubis, den Hundsköpfigen Gott. Sirius steht ebenfalls in 'Verbindung' mit den Hundstagen, den Tagen Mitte / Ende August, an denen es hierzulande am heißesten werden kann. Zu dieser Zeit geht Sirius nämlich erstmals morgens am Osthorizont auf, kurz vor der Sonne. (Gerade um diese Jahreszeit wankt man ja manchmal morgens von Sommerfesten nach Hause und kann sich dann aus erster Hand davon überzeugen, daß der Winter nicht mehr fern ist...) Auch die Zeit des ersten Siriusaufgangs war für die Ägypter von Bedeutung, fiel dieser Aufgang doch stets mehr oder weniger mit der jährlichen Nilschwemme zusammen - Zeit für die Agrarier, bestimmte Maßnahmen zu treffen.

Physikalisch ist Sirius ein 'früher' Hauptreihenstern (mit der Sonne verglichen); der Stern ist rund zwanzigmal so hell wie unsere Sonne und mit gut 10.000° auch deutlich heißer; seine Spektralklasse ist A0. Als Doppelstern hat er eine lange Geschichte: Durch seine Nähe zur Sonne fiel ein leichtes periodisches Schlingern in seiner Eigenbewegung schon früh auf; so wurde er zu einem astrometrischen Doppelstern. Später, mit dem Aufkommen leistungsstarker Teleskope konnte der viel schwächere Begleitstern dann 1861 endlich gefunden werden; seitdem zählt Sirius zu den visuellen Doppelsternen.

Der Begleitstern, Sirius B, entpuppte sich dann als ein ziemlich seltsames Exemplar von Stern - nämlich als weißer Zwerg.

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Beteigeuze

Karte

Wo wir schon beim Winterhimmel und der Nähe von Sirius sind, können wir die Beteigeuze gleich mal mitnehmen.

Beteigeuze ist nicht nur die Heimat von Ford Prefect, sondern außerdem neben Aldebaran und Antares einer der prominentesten Roten Riesen. Die Beteigeuze hat einen Durchmesser von 700 bis 900 Sonnendurchmessern (!), dabei aber eine geringe Oberflächentemperatur von unter 3.000°. Nach dem Lexikon der Astronomie wird ein Begleitstern in 5 AE Entfernung von Beteigeuze vermutet; dieser befände sich somit nur knapp außerhalb der Oberfläche des Riesensterns: 5 AE sind 750 Mio km, wogegen 800 Sonnenradien 560 Mio km entsprechen. Damit ließen sich die geringen Veränderungen der Helligkeit von Beteigeuze erklären; schließlich müßte der kleine Begleitstern die dünnen äußeren Schichten des Riesensterns aufgrund seiner Masse merklich deformieren. Aufgrund ihrer enormen Masse und der vermuteten Pulsation (Helligkeitsveränderungen) der Beteigeuze wurde diese mehrfach als Kandidatin für die nächste Supernovaexplosion in unserer Nähe genannt. Ob der Abstand zur Erde von geschätzt rund 450 Lichtjahren ausreichend ist, um die Folgen dieser Explosion für die Erde erträglich zu machen bleibt abzuwarten; falls nicht, wird B**D als erste datüber berichten.

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Alkyone in den Plejaden

Karte

Mit Alkyone habe ich hier nur ein (das hellste) Mitglied des Sternhaufens der Plejaden herausgesucht. Entwicklungsgeschichtlich sind die Plejadensterne sehr jung - Schätzungen reichen von zwei bis wenigen 10 Millionen Jahren. Aus der Entfernung von rund 400 Lichtjahren leuchten am leichtesten die hellsten Mitglieder diese Haufens herüber - eben die bläulich-weißen hellen Plejadensterne wie Alkyone, die dann eben bloßäugig sichtbar sind. Die schwächeren Plejadensterne (insgesamt gut 300 Stück!) sind halt kühler und dunkler.

Die Sterne sind in einen schwachen Dunst gehüllt; dies ist interstellarer Staub, der bei der Entstehung der Plejadensterne übriggeblieben ist. Diese feinen Staubpartikel dürften durch die starken Sternwinde der heißen Sterne rasch (also - astronomisch 'rasch' - in ein paar Millionen Jahren) aus dem Sternhaufen herausgepustet werden; daß wir auf Astrofotografien der Plejaden also diesen Reflektionsnebel sehen, ist ein Beleg dafür, daß dieser Sternhaufen sehr jung ist und die Sterne erst seit wenigen Millionen Jahren leuchten.

Alkyone selbst hat leider nur ein kurzes Leben vor sich; als über 15.000 Grad heißer Riesenstern vom Spektraltyp B9 bleiben ihm wohl weniger als eine Milliarde Jahre Zeit, sich des Sternseins zu erfreuen.

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Wega, Deneb und Albireo

Karte

Wega und Deneb sind zwei interessante Vertreter des sogenannten "Sommerdreieckes" (das erfahrene Himmelsbeobachter aus religiösen Gründen ablehnen - schließlich gehört das nicht zu den 'ächten' Sternbildern...).

Interessant finde ich diese beiden Sterne vor Allem wegen ihrer vergleichbaren scheinbaren Helligkeit; die bläulich-weiße Wega (Spektraltyp A0) ist ein recht naher Stern - sie ist nur 25 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Dagegen ist der fast gleich hell erscheinende Deneb nach verschiedenen Quellen 1.600 bis 3.500 Lichtjahre weit weg! Um über diese riesige Distanz als so heller Stern an unserem Himmel zu stehen, muß er 100.000 bis 500.000 mal so hell leuchten wie unsere Sonne - Deneb ist ein sog. Überriese.

Die Wega ist in eine viel dichtere Staubhülle gepackt als z.B. die Alkyone; manche Forscher vermuten in dieser Staubscheibe ein im Entstehen begriffenes Planetensystem. Wünschen wir der Evolution auf dortigen Planeten viel Glück und eine enorme Geschwindigkeit - denn auch Wega wird bei Weitem nicht so alt werden wie unsere Sonne.

Mit erwähnen wollte ich noch den Stern Albireo - den 'Kopf' des Schwans. Albireo gehört zu den nettesten Doppelsternen am Himmel, weil hier zwei Sterne völlig unterschiedlicher Spektraltypen einander umkreisen; schon mit einem gaanz kleinen Teleskop (mit einem Feldstecher hab ich es noch nicht geschafft, aber das heißt nichts - ich habe kein gutes Fernglas!) zeigen sich hier ein kräftig gelber (Spektraltyp K3) und ein dagegen bläulich erscheinender (B8) Stern dicht beieinander - ein klasse Anblick!

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