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URL dieser Seite: http://www.ngclog.de Letzte Änderung: 28.06.2003 Tycho Brahe und Johannes KeplerJohannes Kepler kam im Jahre 1600 nach Prag und begann bei Tycho Brahe zu arbeiten. Brahe selbst war erst zwei Jahre zuvor aus Dänemark nach Prag übergesiedelt; im "Gepäck" hatte er Aufzeichnungen von langjährigen Beobachtungen der Stellungen der Himmelskörper. In Dänemark hatte er ein - aus heutiger Sicht primitives - Instrumentarium zusammengebastelt, das ihm die bis dahin höchste Präzision in der Ortsbestimmung ermöglichte.Kepler begann nach Brahes Tod 1601 die Aufzeichnungen der Bewegungen des Planeten Mars zu studieren; sein Ziel war eine plausible Erklärung der Schleifenbewegungen und - vor Allem - eine bessere Voraussagbarkeit der Planetenstellungen. Zu diesem Zwecke rechnete er lange verschiedene Epizykel-Variationen durch, kam aber auf diesem Weg nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Erst als er in visionärer Manie den ausgetretenen Weg der Kreisbahnen und - Überbahnen verließ, stellte sich der lang ersehnte Erfolg ein. Diese postmortale Zusammenarbeit eines hervorragenden Beobachters und eines geistig flexiblen Theoretikers betrachte ich persönlich als eine der Sternstunden der Wissenschaft, nicht nur einer konkreten Entdeckung wegen. Das Modell des Johannes Kepler konnte endlich einen vernünftigen und vor allem unkomplizierten Ansatz für das Wesen der Planetenbahnen liefern, der sich mit den besten verfügbaren Beobachtungen (nämlich denen Tycho Brahes) deckte, ja sogar von ihnen herleitete. Neben dem Verlassen einer ausgetretenen Denkbahn gehörte dazu sicherlich auch eine Menge Beharrlichkeit in der Rechnerei mit zig neuen Versuchen, da die physikalische Grundlage der von Kepler entdeckten Gesetze, die Gravitationstheorie, erst von Isaac Newton geschaffen werden mußte - wiederum mit den Keplerschen Gesetzen als Grundstein. Was Kepler 1609 in seiner Astronomia nova veröffentlichte, waren im Wesentlichen die fortan als erstes und zweites Keplersches Gesetz bezeichneten Aussagen:
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